Immobilien

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Die Stiftung Ruderzentrum Luzern – Rotsee ist die Eigentümerin der Immobilien am Rotsee. Dazu gehört das Ruderzentrum, der Zielturm und die Urs Fankhauser Lounge.

Das frühere Übermittlungszentrum „Reportage-Hüsli“ wurde 2018 renoviert. Fokussiert wurden dabei die Fassade und der Innenausbau des Obergeschosses. Mit der Renovation wurde zum Andenken an Urs Fankhauser (1943 – 2018) die Urs-Fankhauser-Lounge geschaffen.

Urs Fankhauser nahm an den Olympischen Spielen 1968 in Mexiko teil. 1972 folgte die zweite Olympiateilnahme in München. An beiden Olympiaregatten erzielte Urs Fankhauser ein olympisches Diplom. Ebenfalls ein spezielles Highlight bildet ein Sieg an der gleichsam renommierten und prestigeträchtigen Henley Royal Regatta, datiert aus dem Jahr 1969.

Befragt nach wichtigen Stationen in seinem Leben, führte er die vier Ruder-Weltmeisterschaften auf dem Rotsee auf: «Das ist wie ein roter Faden. 1962 war ich als junger Zuschauer da, 1974 als Ruderer der Nationalmannschaft, 1982 als Teamchef und 2001 als OK-Mitglied.» Wahrlich schöne, abgerundete Eckpunkte im erfüllten Leben des Urs Fankhauser aus Hergiswil.

Mit viel persönlichem Engagement, Zielstrebigkeit, Zuverlässigkeit, Hartnäckigkeit, Geschick und einem guten Netzwerk hat Urs Fankhauser wesentlich dazu beigetragen, dass die Rudersport-Infrastrukturen am Rotsee rundum erneuert werden konnten. „In erster Linie bin ich erleichtert, dass das neue Ruderzentrum rechtzeitig auf diese Saison fertiggestellt wurde und die Finanzierung gesichert ist“, kommentierte Urs Fankhauser im Jahr 2016, kurz nach der Eröffnung des neuen Ruderzentrums gegenüber der Luzerner Zeitung. Nachdem er seit 2005 auch als OK-Chef für die jährlichen Schweizer Meisterschaften amtete, erfüllte es ihn mit besonderem Stolz, 2016 auch eine Meisterschaftsregatta auf den neuen Infrastrukturen organisieren zu können. Die Urs Fankhauser Lounge dient für kleinere Anlässe und Empfänge wie auch für Sitzungen vor allem während der Regatta. Vom Balkon aus haben die Besucher den besten Überblick auf die Zieleinfahrt der Rennen.

Ort: Rotsee, Luzern
Bauherr: Stiftung Ruderzentrum Luzern – Rotsee
Eigentümerin: Stiftung Ruderzentrum Luzern – Rotsee
Achrchitekten, Planer: Schärli Architekten AG (Bauökonomie/Bauleitung) Luzern

Städtebau
(Andreas Fuhrimann Gabrielle Hächler Architekten ETH BSA SIA AG)

Die topographische Situation am Rotsee-Delta ist landschaftsräumlich einzigartig, weshalb sich der in Ruderkreisen genannte „Göttersee“ geradezu ideal zur Durchführung von Ruderregatten eignet. Die Anforderungen an den Zielturm waren vielfältig und komplex. Sie basieren auf Funktionalität, landschaftlichem Städtebau und Identitätsstiftung. Die durch die Stapelung der Raumeinheiten resultierende Höhenentwicklung setzt einen vertikalen Akzent auf die langgestreckte horizontale Rotseefläche, welche dadurch einen Bezugs- und Identifikationspunkt erhält. Das beträchtliche Gebäudevolumen, resultierend aus dem geforderten Raumprogramm, erhielt durch subtile „Verrückungen“ der drei gestapelten Raumeinheiten eine gewisse Fragilität und Feinheit.

Projektbeschrieb
Der im Jahre 2013 fertiggestellte Zielturm bildete die erste Etappe der Erneuerung Naturarena Rotsee. Der Neubau des Ruderzentrums wurde im Mai 2016 eröffnet. Grundsätzlich bilden das Ruderzentrum und der Zielturm eine architektonische Einheit, die durch Materialisierung, konstruktive und ästhetische Themen erkennbar ist. Der dreigeschossige vorfabrizierte Holzkörper des Zielturms wird von einer Betonplattform und einer Betontreppe über dem Wasserspiegel gehalten. Die statisch wirksame Betonplattform ermöglicht einerseits den Zugang vom Land und Wasser, andererseits ins erste Obergeschoss. Zusammen mit der als Rückgrat formulierten Aussentreppe auf der hinteren, aber nicht minder prominenten Seite angeordnet, verankert die Plattform den Turm in Ufernähe.

Dies widerspiegelt den hybridartigen Charakter des Gebäudes, nämlich den Zweckbau mit intensiver funktionaler Sportnutzung anlässlich der Ruderregatten im Sommer, aber auch den unbenutzten Zustand während der restlichen Zeit des Jahres, in der der Baukörper geschlossen auf der spiegelnden Wasserfläche steht und zum geheimnisvollen, skulpturähnlichen Haus transformiert. Diese Metamorphose, die das Gebäude jährlich durchläuft, war die anspruchsvolle Herausforderung des Entwurfs. Die architektonische Ausprägung des prominent situierten Zielturms in malerischer Umgebung muss den Spagat zwischen den praktisch funktionalen, aber auch den hohen skulptural ästhetischen Anforderungen mühelos meistern.

Programm
Die funktionalen Raumeinheiten OK-FISA, Jury-Timing und Eventregie-Speaker sind axial zur Ziellinie orientiert und übereinander angeordnet. Während die kürzere Fassadenfront sich auf die Ziellinie ausrichtet, orientiert sich die längere Fassadenseite zum Zielplatz, und markiert das Ende der Sportanlage, die bei der Startlinie beginnt und sich über das Ruderzentrum bis hin zum Ziel aufspannt.

Konstruktion & Materialisierung
Die Vorfabrikation der Holzkonstruktion erlaubte eine kostengünstige, schnelle und rationelle Montage der Elemente. Ein speziell behandeltes Kiefernholz aus nachhaltig beforsteten Wäldern bildet die Fassadenschalung. Durch die Behandlung wurde die Fähigkeit des Holzes zur Absorbierung von Wasser wesentlich verringert, wodurch es deutlich masshaltiger und extrem dauerhaft ist.

Projektdaten:
Ort: Rotsee, Luzern
Bauherr: Naturarena Rotsee
Eigentümerin: Stiftung Ruderzentrum Luzern – Rotsee
Architekten: Andreas Fuhrimann Gabrielle Hächler Architekten ETH BSA SIA, Zürich
Planer: Schärli Architekten AG (Bauökonomie/Bauleitung) Luzern;
Berchtold + Eicher AG (Ing.) Zug;
Lauber Ingenieure für Holzbau & Bauwerkserhalt (Holzbauing.) Luzern;
1a Holzbau Hunkeler (Holzbauer), Ebikon
Projektleitung: Daniel Stankowski
Wettbewerb: Andreas Fuhrimann, Gabrielle Hächler, Carlo Fumarola,  Lukas Schlatter, Andrej Zouev
Planung: 2012 (Mai) – 2013 (März)
Bauzeit: 2012 (Dez) – 2013 (Mai)
Fläche: 123 m2
Kosten: 1,3 Mio CHF
Fotograf: Valentin Jeck, Zürich

Städtebauliches Konzept
(Andreas Fuhrimann Gabrielle Hächler Architekten ETH BSA SIA AG)

Städtebaulich bietet der durch die Mündung des alten Bachs entstandene Unterbruch des Hügelzuges eine räumliche Verbindung des städtischen Gewebes mit dem Rotsee und stellt heute einen wichtigen Freizeit und Naherholungsraum für die Region Luzern dar. Der horizontale Gebäudekörper des neuen Ruderzentrums greift die in ihrer gleichmässigen Ausbildung künstlich anmutende lange Form des Rotsees auf und führt diese in einem Holzbau weiter, der entfernt in seiner langestreckten Proportion an ein elegantes Ruderboot erinnern soll. Das Obergeschoss ist auf zwei leicht versetzten Betonkörpern aufgelagert, wodurch es einen schwebenden, leichten Ausdruck erhält, der dem heterogenen Charakter der Freizeitlandschaft am Rotsee gerecht wird. Das Gebäude fungiert als Bindeglied zwischen den auslaufenden Hügelzügen im Westen und im Osten und bildet eine klare Front zur Rotseewiese, welche in der heutigen Form bestehend bleibt.

Architektur- und Raumkonzept / Materialisierung
Im funktional gehaltenen Erdgeschoss, geprägt durch die beiden leicht gegeneinander versetzten Betonboxen, welche einen minimalen Footprint einnehmen, befinden sich in serieller Anordnung die Lager und Bootshallen. Sämtliche Technikräume, Nebenräume und die öff. WC-Anlage sind ebenfalls im vorwiegend unbeheizten Erdgeschoss angeordnet.

Der Haupteingang zum Ruderzentrum nimmt den von oben belichteten Aussenraum zwischen den Betonkörpern auf. Eine repräsentative Aussentreppe führt ins Obergeschoss. Das Obergeschoss des neuen Ruderzentrums liegt ungezwungen als vorfabrizierte Holzkonstruktion auf dem in stahlbetonweises erstelltes Erdgeschoss und ist zweibündig organisiert. Der mit einer grossen Oblichtöffnung versehene Empfangsraum bildet den Auftakt und Verteiler zu den eigentlichen Nutzräumen des Ruderzentrums, die jeweils eigene Eingangstüren besitzen. Die meisten Räume werden unter dem Jahr von der LMS-Schule genutzt, während 2 – 3 Wochen pro Jahr den Ruderern der nationalen und internationalen Wettkämpfe. Die Nebenräume wie Garderoben, Duschen und WC-Anlagen sind südseitig angeordnet, die Büroräume und der Trainingsraum nordseitig mit Blick auf den See.

Die Wahl der einfachen und robusten Materialien – Sichtbeton, verzinktes Metall und Holz – betont den funktionalen Charakter des Gebäudes.

Projektdaten:
Ort: Rotsee, Luzern
Bauherr:  Naturarena Rotsee
Eigentümerin: Stiftung Ruderzentrum Luzern – Rotsee
Architekten: Andreas Fuhrimann Gabrielle Hächler Architekten ETH BSA SIA AG, Zürich
Planer: Schärli Architekten AG (Bauökonomie/Bauleitung) Luzern
Berchtold + Eicher AG (Ing.) Zug
Projektleitung: Daniel Stankowski, Martina Guler
Wettbewerb: Carlo Fumarola, Lukas Schlatter, Andrej Zouev
Bauzeit: 2015 (Aug) – 2016 (Mai)
Fläche: 2400 m2, 11,2 Mio CHF
Fotograf: Valentin Jeck, Zürich